Das Furlbachtal
Laufen durch das Furlbachtal bei Augustdorf ist immer wieder ein Genuss. Der Furlbach hat sich weit in den Sand der Senne eingegraben und ein langes tiefes Tal geschaffen. Unberührt von menschlichen Händen liegen die Bäume kreuz und quer, fließt der Bach durch sein breites, flaches Bett und finden Tiere ihren Rückzugsraum.
Vielleicht wisst Ihr, dass ich seit einigen Jahren zu Weihnachten Stollen backe und diesen manchmal zu unseren Läufen mitbringe. In diesem Jahr habe ich mich das erste Mal an Mohnstollen gewagt und war selbst auf das Ergebnis gespannt.
Es war eine Freude, dass uns der elfmalige Hermannslaufsieger Elias Sansar begleitete – aber keine Sorge, Elias ist ein rücksichtsvoller Läufer!
Laufen im Furlbachtal ist ein Genuß
Es ging bald los, hinein in den Sennesand, auf schmalen Trails durch zartes Grün, ein paar Wege auf und ab, durch eine Natur, die so ganz anders ist als der Teutoburger Wald. Wie läuft es sich im Furlbachtal? Die Wege sind fest und weich zugleich, sehr gelenkschonend und angenehm, die Strecke ist abwechslungsreich und führt über schmale und breite Wege die Sanddünen hinauf und hinab. Mal ist man unten direkt am Wasser, mal läuft man an der Oberkante des Tales entlang und sieht, wie mächtig das Tal ist. Wir hatten eine kleine Traileinheit eingebaut, die uns noch direkter in die Natur brachte und zugleich den Sinn grobstolliger Trailschuhe verdeutlichte. Hihi …
Der sogenannte Schwarze Teich lag aufgrund des Regenmangels fast trocken und verdeutlichte uns mit der Farbe seines Schlammes zugleich die Herkunft seinen Namens. Freundliche Geister hatten Holzbohlen in den Teich hinein gelegt, so dass wir uns auf schwankendem Grund fast bis in die Mitte des Teiches hinein wagen konnten.
Verpflegung ist wichtig
Suchaktion, Teicherkundung, Fototermine – all das dauert immer so seine Zeit, so dass wir wie üblich viel zu lange unterwegs waren. Aber Laufen muss glücklich machen!
An den Autos warteten unser verlorener Sohn sowie Stollen, Kuchen, Kaffee und Hexentrunk auf uns und wir legten eine gemütliche Verpflegungspause ein. Der Mohnstollen schmeckte, hatte aber noch Optimierungspotential; unser Lauffreund Christoph outete sich als Bäcker und gab mir Profitipps. Ich werde berichten …
Die Hälfte der Truppe verabschiedete sich, während die andere Hälfte ihre Stirnlampen auspackte und zu einer zweite Runde in Richtung Ölbachtal aufbrach.
Ölbachtal und Augustdorfer Dünenfelder
Die Augustdorfer Dünenfelder sind ein großes, flaches und sandiges Gebiet in der Nähe des Truppenübungsplatzes. Durch das Wanderzentrum WALK ist das Gebiet gut erschlossen mit Wanderwegen, Markierungen und Aussichtspunkten. Besonders interessant ist die Aussichtsplattform, die einen Blick über den Truppenübungsplatz auf die Höhenzüge des Teutoburger Waldes ermöglicht. Wir sahen, wie in der Dämmerung der Nebel über und durch die Bergzüge in unsere Richtung kroch. Unheimlich und bedrohlich kam er im Halbdunkel auf uns zu.
Laufen in der Dunkelheit
Nun war es an der Zeit, die Stirnlampen einzuschalten. Trailrunning im Dunkeln ist nicht ohne und wir verzichteten schweren Herzens auf den anspruchsvollen (und schönen) Teil im Ölbachtal. Die Welt war zweidimensional und die tanzenden Lichter erlaubten nur eingeschränkte Sicht. Die Stimmung war gespenstisch und dunkel, Nebel waberte durch das Tal und wir fühlten uns wie in einem düsteren Filmprojekt. Glücklicherweise wurde keiner von uns von einem Geist geraubt und wir konnten unseren Lauf fortsetzen. Nur etwa die Hälfte unserer Gruppe hatte Stirnlampen eingepackt und wir waren selbst erstaunt, wie gut man auch mit wenigen Lampen sehen und laufen kann. Lampen haben heute so viel Licht und wir hatten sie so über die Gruppe entsprechend verteilt, dass wir auf den Waldwegen keine Probleme hatten.
Was bleibt?
Ein 19-km-Lauf in drei Stunden (OMG – das dauert immer so lange bei uns!), ein verbessertes Stollenrezept, ein wunderbarer Samstag mit Freund/-innen und angenehmer, anspruchsvoller Laufsport.
Der Track
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