Etappenlauf: Schlösser und Burgen in Lippe – Teil 2

2. Etappe: Burg Sternberg bis Schloss Barntrup

Ihr habt bestimmt schon von unserem Projekt „Schlösser und Burgen in Lippe“ gehört. Wir laufen in Etappen durchs Lipperland und besuchen dabei auf unserer Reise die am Weg liegenden Sehenswürdigkeiten. Heute liefen wir die zweite Etappe.

Unser Start: Burg Sternberg

Die Burg Sternberg ist eines unserer Lieblingsziele. Hier treffen wir uns häufiger für unsere Laufausflüge in die Umgebung. Das Wetter war … nun ja … suboptimal. Immerhin hat es beim Start nicht geregnet.

Die ältesten Teile der Burg stammen ungefähr aus dem Jahr 1100. In den folgenden Jahren wurde die Burg ausgebaut zunächst durch eine große Mauer und etwa hundert Jahre später durch einen steinernen Wohnturm. Im 12. Jahrhundert entstand auch der Name „Sternberg“. Genaueres könnt Ihr gern bei Wikipedia nachlesen.

Start an der Burg Sternberg

Los ging es zu unserem ersten Ziel – etwa 300 Meter von der Burg entfernt. Das war ein kurzes Stück. Hier findet sich versteckt im Wald die ehemalige sogenannte Polackenschanze. Dabei handelt es sich um einen kleinen Ringwall oberhalb der Burg Sternberg, den 1447 Erzbischof Dietrich von Köln errichtete, um hier eine Kanone aufzustellen und die Burg zu beschießen. Trotz der Kanone und seiner 15.000 Soldaten gelang es ihm aber nicht, Burg Sternberg zu erobern.

Nachdem wir uns durch die Brombeeren und etwas Unterholz gekämpft hatten, standen wir auf dem kleinen Wall und stellten uns vor, wie es hier damals ausgesehen haben mochte. Sicher war der ganze Wald abgeholzt und es gab freie Sicht nach allen Seiten. Der Wall war höher und mit Holzpalisaden befestigt. Vor uns lag die Burg und hier stand die Kanone, mit der morgens und abends jeweils ein Schuss abgefeuert werden konnte. Um uns herum waren viele Landsknechte und allerlei Volk, während Erzbischof Dietrich anwesend war und die Kanone beaufsichtigte. Ich kann mir seinen Zorn vorstellen, als er unverrichteter Dinge abziehen musste.

Wir zogen auch ab – durch den Wald über die Bergeshöhen, bis wir schließlich bei Hohensonne freies Feld erreichten. Wir wurden begleitet von Baby Frieder, der wie immer zufrieden in seiner Karre schlief und von seinem Vater Dirk bergauf und bergab und quer durch den Wald geschoben wurde. Dirk – Du bist unser Held! Hier wurde der Lauf dann für einige Zeit tatsächlich unangenehm, weil es kalt, nass und windig wurde und wir einige Kilometer auf Asphaltstraßen hinter uns bringen mussten.

Dirk schiebt seinen Sohn Frieder über Stock und Stein

Alverdissen

Alverdissen war unser nächstes Zwischenziel. Wir liefen bei schmuddeligem Wetter die Straßen entlang hinein in den kleinen Ort und besuchten zunächst die Kirche. Als wir uns für unseren Fototermin vor dem Kirchturm aufstellten, bemerkten wir mit einem angenehmen Gruseln die Totenköpfe direkt über uns. Wir standen vor dem um 1723 erbauten Mausoleum, in dem insgesamt 9 Angehörige der gräflichen Familien beigesetzt worden waren!

Schräg gegenüber befand sich das von einem großen Park umgebene Schloss Alverdissen – leider ebenfalls geschlossen. Ursprünglich hatte hier eine Burg gestanden, aber im 17. Jahrhundert wurde an ihrer Stelle ein Schloss im Stile des Barocks errichtet.

Am Schloss Alverdissen

Die Herren von Sternberg hatten die gleichnamige Burg und Alverdissen ungefähr zeitgleich gegründet. Wir waren also heute auf einem Stück der hochmittelalterlichen Geschichte von Lippe gelaufen. Das Wetter hatte sich bedauerlicherweise nicht gebessert und so ging es schmuddelig weiter Richtung Barntrup.

Noch 4 Kilometer bis Barntrup

Wir sind in gewisser Weise Lauf-Ästheten und mögen schmale und naturbelassene Wege, während Asphalt eher für Langeweile sorgt. Die Wege nach Alverdissen waren diesbezüglich ernüchternd gewesen, aber nun kamen wir wieder voll auf unsere Kosten. Unser Lauf führte wieder mitten rein in die Natur, auf gewundenen Singletrails durch den Wald und schließlich auf dem „Schneewittchenweg“ über eine Anhöhe und einen verwunschenen Bergrücken hinab Richtung Barntrup.

Laufen, wie wir es lieben

Unser Ziel: Schloss Barntrup

Unterwegs fanden wir eine „So-Da-Brücke“ – das ist eine Brücke, die nur „so da“ ist, ohne Straße. Wir hatten viel Spaß und natürlich mussten wir auf der Brücke ein paar Lauffotos schießen.

Spaß auf der So-Da-Brücke
Gut Wierborn

Ein kurzer Zwischenstopp am Gut Wierborn und schnell ging es weiter den letzten Kilometer bis zum Schloss Barntrup. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert im Stil der Weserrenaissance erbaut und befindet sich in Privatbesitz. Das Betreten des Schlossparks war tatsächlich erlaubt und so traten wir durch ein Tor in der großen Mauer hindurch in den weiten Innenhof, wo sich uns ein beeindruckender Blick auf das Schloss mit seinem Park bot. Aber uns war kalt und unser Lauf war zu Ende und so trabten wir die letzten Schritte zu unseren Autos, wo uns Frieder und Dirk mit Wechselwäsche, Süßigkeiten und heißen Getränken erwarteten. Wie gut das tat!

Die folgende Etappe wird uns vom Schloss Barntrup bis zum Schloss in Bad Pyrmont führen. Neue Mitläufer/-innen sind wie immer herzlich willkommen. Ich werde berichten …

Am Ziel am Schloss Barntrup

Der Track

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