#berlinhalf 2019 – Ein Halbmarathon mit 25 Kilometern

Es gibt so Tage … Ihr kennt das … da läuft es einfach nicht. So einen Tag hatte Beatrix erwischt. Nach 5 Kilometern schmerzte das Knie … gar nicht gut! Gar nicht gut war dann auch der Rest des Halbmarathons.

Dabei waren die Bedingungen wie in jedem Jahr perfekt. Der Lauf war gut organisiert, die Strecke ein Traum und das Wetter blendend. Der Halbmarathon ist wie ein Sightseeing-Lauf mitten durch die Stadt und bei Sonnenschein natürlich noch einmal so schön. Wir waren mit einer großen Truppe nach Berlin gereist und hatten am Abend zuvor eine Menge Spaß beim Italiener. Morgens teilten wir uns dann für die verschiedenen Startblöcke auf und gingen den langen Weg zum Start. Die Start-/Zielzone war anders als in den Vorjahren organisiert und wir mussten einen unerwartet langen Weg vom Hotel durch die Stadt nehmen.

Ein Teil unserer Truppe vor der „Waschmaschine“ von Kanzlerin Merkel
35.000 Menschen beim Start des Halbmarathons Berlin 2019

Der Start mit lauter Musik, aufgeregten Läufern und vielen Hoffnungen ging gut vonstatten. Wir liefen eine lange Strecke zur Siegessäule und weiter zum Schloss Charlottenburg – geradeaus, immer weiter geradeaus durch diese unglaubliche Stadt, die sich vom ehemaligen dunklen, freakigen Westberlin und dem heruntergekommenen Ostberlin zu einer europäischen Kapitale entwickelt hat. Viele Zuschauer am Straßenrand, Musik, Begeisterung, Lust an der Bewegung und an dem Happening – alles war perfekt! Und genau hier begannen bei Kilometer 5 die Knieschmerzen. Eigentlich habe ich die Problemknie. Warum es nun ausgerechnet Beatrix erwischte, ist uns bis heute nicht klar.

Klar war uns allerdings, dass Beatrix noch 16 Kilometer zu laufen hatte. Und dass wir natürlich zusammen finishen würden. Das gab mir die Zeit, in Ruhe durch die Stadt zu laufen und Blicke und Gedanken schweifen zu lassen. Wie anders sieht solch eine Mammutveranstaltung im hinteren Feld aus! 34.500 Läufer sind vor uns durch die Straßen Berlins gelaufen und die Nachhut führte ihren einsamen Kampf. Laufen ist in der Regel nicht mehr möglich und auch das Walken ist sichtlich unangenehm. Es sind nur noch weniger Sportler auf der Strecke, die Stimmung ist deutlich ruhiger, aber ich habe nicht einen gesehen, der aufgegeben hat. Wer hier in Berlin antritt, der bringt es auch zu Ende. Es ist einfach zu laufen, wenn es einem gut geht – mein Respekt gehört denen, denen es schwer fällt und die sich durchbeißen!

Es ist nicht mehr viel los auf der Strecke

Das wirklich geniale Berliner Publikum hatte mittlerweile die Strecke verlassen, aber die unermüdlichen Musiker feuerten auch die letzten Läufer an. Wilde Trommelwirbel, Feuerwehrblaskapelle, Rockmusik – alles dabei – und alle am Straßenrand und auf der Strecke gaben ihr Bestes.

Musiker beim Halbmarathon Berlin 2019
Eine gutgelaunte Musikerin beim Halbmarathon Berlin 2019

Der Müll! Es sieht schlimm aus, wenn Hunderttausende von Bechern auf dem Boden liegen. Ob der Versuch mit einigen Mehrwegbechern geglückt ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber warum Läufer Mehrwegbecher erst kilometerlang tragen und dann wegwerfen, erschließt sich mir nicht. Ich habe mir den Spaß gemacht, die Becher aufzusammeln und abzugeben. Wäre doch schade darum!

Weggeworfene Mehrwegbecher …

Schließlich gelangten wir ins Ziel. Es ging durch eine schmale Gasse, rechts und links gesäumt vom immer noch begeisterten Berliner Publikum, dass uns auf den letzten Metern anfeuerte, als ob wir die Sieger wären. Ich hatte meinen Spaß, Beatrix vergaß ihre Schmerzen und gemeinsam ging es durchs Brandenburger Tor ins Ziel. Gänsehaut pur! Der Berliner Halbmarathon ist eine fantastische Veranstaltung und immer eine Reise wert. Der Dreiklang von Sport, Sightseeing und Begeisterung ist einmalig.

Glücklich im Ziel

Ach ja, ich wollte noch die Geschichte mit den 25 Kilometern erzählen! Bei uns ist es üblich, dass die schnellen Läufer voran laufen, dann umdrehen und die langsamen wieder abholen. So kommen alle auf ihre Kosten und wir können mit unterschiedlichen Leistungsklassen zusammen laufen. So sind wir dann auch in Berlin mit einigen Läufer/-innen ein wenig vor- und zurückgelaufen und haben zusätzliche Kilometer gesammelt, die wir für die Vorbereitung des Hermannslaufes benötigen.

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